Endlich Papa

Vor kurzem wurde ich um ein kurzes Interview für ein Magazin gebeten; da das Ganze nicht abgedruckt wurde gibt’s das Fragen-/Antwort-Spiel nun hier:

Was bedeutet es für Sie, Vater geworden zu sein?
So altmodisch es klingt: es gibt kein schöneres Gefühl auf der Welt. Die Zeit während der Schwangerschaft, der Geburt und den Monaten danach prägt und erdet einen sehr. Viele Dinge werden unwichtig; der Fokus liegt 24 Stunden bei dem kleinen Menschlein, für das Du und Deine Frau ab sofort verantwortlich sind. Das stellt alles in den Schatten was bisher im eigenen Leben geschehen ist. Das Leben ändert sich schlagartig: es wird aufregender, schlafloser und der Umgang miteinander wird viel intensiver. So wird meine Aufgabe für die nächsten Jahre hoffentlich bleiben. Obwohl das mit dem schlaflos nicht unbedingt sein muss.

Bedeutet für Sie der Begriff ‚moderne Vätergeneration‘ etwas?
Was immer man darunter verstehen mag. Ich deute das positiv: bei der neuen Generation gibt es dieses alte Rollendenken nicht mehr. Die Frau muss nicht am Herd stehen und der Mann muss nicht zwangsläufig das Geld nach Hause bringen. Welche Frau freut sich nicht, wenn Sie abends nach Hause kommt, und der Mann gekocht hat? Und Erziehung geht nunmal Beide was an. Das Kind sollte eine Bindung zu beiden Elternteilen aufbauen. Und Beide sollten sich gleichmaßen an der Erziehung des Kindes beteiligen. Zum Wohl des Kindes und zur eigenen Befriedigung.

Wie versuchen Sie die beiden Rollen Beruf und Vater sein zu erfüllen?
Ich versuche es nicht nur, sondern ich mache es einfach. Wenn man sich für ein Kind entscheidet möchte man auch Zeit mit diesem verbringen. Somit rückt der Beruf eine Stufe nach hinten. Der größte Vorteil an der Selbständigkeit ist, daß man sich die Zeit für Frau und Kind einfach nehmen kann, wann man möchte. Das bedeutet aber nicht, daß beruflich alles läuft wie am Schnürchen. Für den Job bleibt nicht mehr so viel Zeit wie früher. Die zu erledigende Arbeit ist aber dieselbe. Somit muss einen Teil davon jemand anderes machen oder sie bleibt eben liegen. Bedeutet: höhere Personalkosten und / oder weniger Umsatz. Trotzdem ist mir die Zeit mit der Familie wichtiger. Ob Morgenspaziergang, Kinderarzttermin oder Kaffee mit Oma und Opa – das kann kein Geld der Welt ersetzen. Und genau deshalb bin ich so gerne Papa.

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